Bewegung mit Typ-2-Diabetes

Redaktion August 22, 2018 Kommentare deaktiviert für Bewegung mit Typ-2-Diabetes
Bewegung mit Typ-2-Diabetes

Sport und körperliche Bewegung sind für die Gesundheit, aber auch bei Krankheiten wie Diabetes mellitus (Typ-2-Diabetes) sehr wichtig. Es handelt sich hierbei um eine Stoffwechselerkrankung, von der viele, vor allem übergewichtige Menschen betroffen sind. Nach der Diagnose sind für einen positiven Verlauf der Krankheit daher eine Gewichtsreduzierung und Bewegung wichtig. Durch Bewegung bilden die Zellen mehr Insulinrezeptoren aus und werden somit empfindlicher gegenüber Insulin, wodurch die Sensibilität erhöht wird. Dadurch steigt die Glukoseaufnahme, während die Blutzuckerwerte und der HbA1c-Wert sinken. Letzterer stellt ein wichtiges Maß für den langfristigen Verlauf des Blutzuckers dar. Doch welcher Sport eignet sich? Diese Frage wird im folgenden Ratgeber beantwortet.

Bewegung ist bei Typ-2-Diabetes sehr wichtig

Immer wieder wird erläutert, dass sich das Diabetesrisiko durch eine gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion und körperliche Bewegung vorbeugen lässt. Andersherum können aber auch Patienten, die bereits an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, den Stoffwechsel und somit den Verlauf der Erkrankung durch Bewegung und gesunde Ernährung deutlich verbessern und die Progression der Krankheit stoppen. Es geht also darum, weniger Kalorien zu sich zu nehmen als verbraucht werden. Ideal sind reichlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Ballaststoffe und hochwertige pflanzliche Öle. Durch Bewegung können die Blutzucker-, Cholesterin- und Blutdruck-Werte verbessert werden, denn die arbeitenden Muskelzellen verbrauchen viel Zucker. Zahlreiche Betroffene können dadurch sogar auf Medikamente oder Insulin verzichten oder die Einnahme verringern, da die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen und Insulinresistenz verbessert werden. Dadurch wird gleichzeitig auch der Kohlenhydratstoffwechsel optimiert.

Welcher Sport eignet sich bei Typ-2-Diabetes

Menschen mit Diabetes Typ 2 können, anders als Patienten des Typs 1, ihre Erkrankung durch eine positive Veränderung der Lebensweise günstig beeinflussen. Ein Mangel an Bewegung gehört zu den Hauptursachen für Typ-2-Diabetes. Vom Prinzip her sind nahezu alle Sportarten geeignet. Betroffene sollten sich jedoch vor dem Beginn von einem Arzt beraten lassen, ob ihr gewählter Sport sinnvoll ist. Er kann einige Untersuchungen durchführen, um die Belastbarkeit bezüglich des Herz-Kreislauf-Systems zu überprüfen. Daneben ist es wichtig, die Blutzuckerwerte im Auge zu behalten. Mit zunehmender Erfahrung kann die Häufigkeit der Messungen reduziert werden.

Empfehlenswert sind vor allem Ausdauersportarten, beispielsweise:

  • Schwimmen
  • Wandern
  • Nordic Walking
  • Joggen
  • Radfahren
  • Tanzen
  • Gymnastik

Auch ein moderates Krafttraining, das heißt, die Verwendung eines geringen Gewichts bei vielen Wiederholungen, ist geeignet. Es baut Fettmasse ab und verringert das Bauchfett, das an der Entstehung der Krankheit maßgeblich beteiligt ist. Anfänger, die sich bisher kaum körperlich betätigt haben, sollten langsam anfangen und das Training schrittweise steigern. Durch regelmäßige Bewegung verbessern sich der Trainingszustand, die Fitness und in der Folge die körperliche Belastbarkeit.

Moderates Training und mehr Bewegung im Alltag

Es ist nicht erforderlich, ein Leistungssportler zu werden. Bereits drei Mal in der Woche 45 Minuten lang ein moderates Training zu absolvieren, genügen, um Typ-2-Diabetes positiv zu beeinflussen. Die Pausen sollten zwischen den Trainingseinheiten maximal zwei Tage andauern, da die Verbesserungen des Glukosestoffwechsel nur bis zu 48 Stunden lang anhalten. Neben Sport sollte auch die Wirksamkeit verschiedener Alltagsbewegungen nicht unberücksichtigt bleiben. Sie beeinflussen den Blutzuckerspiegel ebenso positiv. Auch hier sind die Möglichkeiten vielfältig, beispielsweise die Treppe zu nehmen, statt in den Fahrstuhl zu steigen oder für kurze Wege das Fahrrad zu verwenden und das Auto allgemein häufiger stehen zu lassen.

Durch Bewegung Folgeerkrankungen von Diabetes verhindern

Zu beachten ist, das sportliche Aktivität nicht nur dabei hilft, die Prognose bei Diabetes zu verbessern und die Behandlung mit Medikamenten hinauszuzögern. Sie verringert auch das Risiko für Folgeerkrankungen. Bewegung lässt den Blutdruck sinken und wirkt somit Bluthochdruck entgegen. Dies ist eine häufige Begleiterkrankung des Typ-2-Diabetes. Körperliche Bewegung kann zudem vor gefährlichen Ablagerungen in den Blutgefäßen schützen und somit dazu beitragen, einen Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen. Die positiven Effekte gehen jedoch sehr schnell wieder verloren, wenn nicht mehr regelmäßig trainiert wird. Deshalb ist es sehr wichtig, die Bewegung aufrechtzuerhalten.

Fazit

Körperliche Bewegung ist ein sehr wichtiger Bestandteil in der Behandlung des Typ 2 Diabetes. Die Körperzellen werden dadurch empfindlicher gegenüber dem Insulin und der Blutzuckerspiegel sinkt. Der Fettstoffwechsel wird dazu angeregt, Fette zu verbrennen. Dies alles ist sehr wichtig, um Übergewicht abzubauen, das Risiko für Diabetes Typ 2 einzudämmen, den Verlauf der Erkrankung zu verbessern und deutlich weniger Medikamente, die oftmals mit vielen Nebenwirkungen einhergehen, einnehmen zu müssen. Insbesondere moderates Ausdauer- und Krafttraining sind bei Typ-2-Diabetes sehr effektiv. Dabei sollte man nicht an seine Grenzen geraten. Auch im Alltag sollte genügend Bewegung integriert werden, um den Insulin- und Blutzuckerspiegel niedrig zu halten. Jede Möglichkeit für Bewegung sollte genutzt werden, denn auch kleine Schritte können viel bewirken im Kampf gegen Diabetes.