Was hat Parodontitis mit Diabetes zu tun?

Redakteur Februar 5, 2017 Kommentare deaktiviert für Was hat Parodontitis mit Diabetes zu tun?
Was hat Parodontitis mit Diabetes zu tun?

 

Auf den ersten Blick haben beide Erkrankungen nichts miteinander zu tun und doch besteht eine Verbindung. Dies sagt eine Studie aus den Niederlanden aus. Parodontitis kann ein Anzeichen dafür sein, dass beim Patienten Diabetes bislang nicht erkannt wurde. Diabetes wird zur neuen Volkskrankheit, doch man kann sie frühzeitig erkennen. In Göttingen gibt es jedes Jahr die Diabetes-Messe, die jährlich immer mehr Besucher anzieht. Veranstaltet wird die Messe von den 7a-Apotheken, einer Vereinigung, der zehn Göttinger Apotheken angehören und die Messe ausrichten.

Die Studie

Wie die Studie im Ergebnis aufzeigt, besteht für Patienten, die unter schwerer Parodontitis leiden, ein sehr hohes Risiko auch an Diabetes zu erkranken. Diese Erkenntnis basiert auf die Auswertung des Bluts von 313 Patienten, alle im mittleren Alter. Ebenfalls nahmen Patientengruppen teil, bei denen bereits der Verdacht auf Diabetes bestand, die leichte, mittelschwere und schwere Parodontitis hatten. Dabei stellte das Forschungsteam fest, dass solche Gruppen häufiger in der Klinik anzutreffen waren als Teilnehmer der Studie, die über ein gesundes Zahnfleisch verfügten. Der komplette Bericht wurde im Online-Fachjournal BMJ Open Diabetes Research & Care veröffentlicht.

Laborwerte

Die Patienten wurden in einer Zahnklinik behandelt. Für die Studie waren die Werte von HbA1C, einem Laborwert, der auf Langzeitzucker hinweist, wichtig. Mit diesem Wert wird auch Diabetes diagnostiziert. Die Werte, welche im Labor im Blut der Patienten gefunden wurden, waren erstaunlich. Patienten, die eine schwere Parodontitis hatten waren auch mit einem extrem hohen HbA1C-Wert belastet. Werte von 45 mmol/l, also 6,3 % waren keine Seltenheit.

Die Überraschung

Die Überraschung war eigentlich keine mehr, denn wie vermutet waren in Studiengruppen Teilnehmer, die unter Typ-2-Diabetes litten, obwohl für die Stoffwechsel-Erkrankung noch keine Diagnose vorlag. Bei der Studie wurde festgestellt, dass der Anteil der nicht erkannten Typ-2-Diabetes bei den Teilnehmern, die eine schwere Parodontitis hatten, mit 18 % bedeutet höher lag als bei anderen Studienteilnehmern.

Fazit

Bei der niederländischen Studie handelte es sich um eine Beobachtungsstudie. Doch sind die Ergebnisse eindeutig. Parodontose ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Ist diese Entzündung schwer, kann dies durchaus ein Hinweis darauf sein, dass der Patient Diabetes hat, obwohl dies noch nicht diagnostiziert ist. Zahnarztpraxen wären somit die Orte, an denen es möglich ist, Diabetes im frühen Stadium zu erkennen. Ein Patienten-Screening beim Zahnarzt könnte daher für eine Diabetes-Prävention mehr als sinnvoll sein. Fakt ist, dass eine frühe Behandlung der Diabetes extrem wichtig ist. Je früher die Behandlung beginnt, desto geringer ist das Risiko für im Zusammenhang mit der Zuckerkrankheit auftretende Komplikationen.