Typ 2-Diabetes: Arbeitsstress begünstigt Erkrankung bei Frauen

Redaktion Juli 20, 2013 Kommentare deaktiviert für Typ 2-Diabetes: Arbeitsstress begünstigt Erkrankung bei Frauen
Typ 2-Diabetes: Arbeitsstress begünstigt Erkrankung bei Frauen

Das renommierte schwedische Karolinska Institut veröffentliche jetzt die Ergebnisse seiner Langzeitstudie zum Einfluss der Arbeitsbelastung auf die Entstehung von Typ 2-Diabetes. Diese Untersuchung belegt, dass Frauen, die dauerhaft unter Arbeitsstress leiden, häufiger daran erkranken als andere. Ganz anders ist die Reaktion von Männern, Stress scheint sie eher vor der Krankheit zu schützen.

Viel Arbeit und wenig Verantwortung machen krank

3205 Frauen und 2227 Männer nahmen an der Studie teil. Bei der Voruntersuchung war keiner von ihnen zuckerkrank. Die Teilnehmer waren beim Start zwischen 36 und 56 Jahre alt. Innerhalb von acht bis zehn Jahren erkrankten 60 Frauen und 111 Männer an Diabetes 2. Nachdem andere belastende Faktoren wie Gewicht, Alter, Raucherstatus usw. berücksichtigt wurden, ergab sich folgendes Bild: Bei Frauen in untergeordnete Tätigkeiten mit geringem Entscheidungsspielraum verdoppelte sich das Erkrankungsrisiko. Noch stärker waren Frauen betroffen, die zusätzlich ständig hohe Arbeitsbelastungen bewältigen mussten. Bei ihnen vervierfachte sich die Zahl derjenigen, die während der Studie an Typ 2- Diabetes erkrankten.

Männer reagieren ganz anders auf Stress

Bei den männlichen Teilnehmern sah die Situation am Ende der Studie völlig anders aus. Durchweg reduzierte sich ihr Erkrankungsrisiko durch starke Arbeitsbelastungen. Wer neben hohem Arbeitsstress auch weitgehende Entscheidungsfreiheit hatte, erkrankte am seltensten. Eine Erklärung für diese unterschiedlichen Reaktionen von Männern und Frauen gibt es noch nicht. Doch unzweifelhaft steht fest, dass schlechte Arbeitsbedingungen Frauen besonders anfällig für Typ 2-Diabetes machen. Nicht einbezogen in die Studie wurde die private Situation der Probanden. Es ist also möglich, dass auch die Kombination von Stress am Arbeitsplatz und privaten Belastungen zum jetzt veröffentlichten Ergebnis führten.

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