Patienten mit Diabetes Typ 1 brauchen nicht auf Spritzen und Pens zur Arzneimitteil-Einnahme zurückgreifen, sie können auch dauerhaft eine Insulinpumpe nutzen. Das notwendige Insulin führt das Gerät automatisch mittels Katheter dem Körper zu.
Die Funktionsweise einer Insulinpumpe
Bei einer Insulinpumpe handelt es sich um ein Gerät, das in etwa die Größe eines Handys besitzt. Patienten bringen es am Körper an oder in der Kleidung unter, etwa in der Hosentasche. Ein Schlauch leitet das lebenswichtige Insulin durchgehend in den Körper, meist in den Bauch. Die Benutzer müssen nur alle zwei Tage den Katheter austauschen. Die richtige Insulinmenge können sie auf einem elektronischen Display einstellen. Diabetes-Patienten brauchen bei einer Insulinpumpe keine Angst haben, dass sie sich von der Kanüle am Fettgewerbe gestört fühlen. Die Hersteller konzipieren die Nadel sehr dünn, so dass Betroffene sie nicht merken. Viele langjährige Insulinpumpen-Nutzer berichten zudem, dass sie sich rasch an das Gerät gewöhnt haben. Schon nach wenigen Wochen gehört es offenbar wie selbstverständlich zum Alltag dazu.
Bessere Insulinzufuhr, Gewinn an Unabhängigkeit
Die stete Versorgung mit Insulin erweist sich im Alltag als vorteilhaft, vielen Patienten erleichtert eine Pumpe das Leben. So genügt bei einigen Betroffenen die letzte Dosis mittels Spritze oder Pen nicht die gesamte Nacht. Sie müssen deshalb für eine erneute Auffrischung früh aufstehen und sich den Wecker stellen. Eine Insulinpumpe garantiert dagegen einen erholsamen, ausreichend langen Schlaf. Zudem führt die Pumpen-Methode zu mehr Gelassenheit. Patienten können sich auf sie verlassen, sie müssen nicht ständig an die Mitnahme und rechtzeitige Verwendung der Medikamente denken. Während mit Spritze und Pen selten viel Insulin in den Körper gelangt, arbeiten Insulinpumpen mit kleinen Mengen. Das befreit Patienten von der Notwendigkeit, häufig Zwischenmahlzeiten einzunehmen. Zusätzlich können sie sich jederzeit sportlich betätigen, sie sollten zuvor nur die Insulinrate verringern. Bei ungeplanten Mahlzeiten können sie die Zufuhr mit wenigen Handgriffen flexibel erhöhen. Eine Insulinpumpe verleiht den Nutzern damit ein deutlich höheres Maß an Unabhängigkeit.
Pro und Kontra: Interessierte sollten zuvor abwägen
- Viele Patienten schätzen Insulinpumpen, sie verzeichnen mehr Lebensqualität.
- Die genauer einstellbare und dauerhafte Insulinzufuhr schafft ungewohnte Freiheiten,
- Betroffene müssen sich weniger einschränken
- Ein Nachteil besteht aber weiterhin in dem stetigen Tragen des Geräts, wenngleich die Modelle heute wesentlich kompakter als früher ausfallen
- Einige Patienten wird es dennoch stören, ständig eine Insulinpumpe an sich tragen zu müssen
- In manchen Situationen kann sie besonders unangenehm sein, zum Beispiel in intimen Momenten mit einem Sexualpartner oder in Freibädern
Patienten können das Gerät jedoch bis zu einer Stunde lang problemlos anstöpseln. Jeder Diabetes-Betroffener sollte die Vor- und Nachteile auf Grundlage der eigenen Bedürfnisse einschätzen und eine Entscheidung treffen.
Fällt die Wahl auf eine Insulinpumpe, sollten die entsprechenden Patienten einen wichtigen Hinweis beherzigen:
Auf längeren Reisen sollten sie für den Notfall immer Spritzen oder Pens mitnehmen. Sollte die Pumpe ausfallen, können sie sich mit diesen Alternativen mit Insulin versorgen.
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