Diabetische Neuropathie

Redaktion Februar 26, 2014 Kommentare deaktiviert für Diabetische Neuropathie
Diabetische Neuropathie

Zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes mellitus zählt die Diabetische Neuropathie. Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte schädigen periphere Nerven, die für die Empfindung zuständig sind ebenso wie das vegetative Nervensystem, das die Funktion von Organen wie dem Magen steuert. Die diabetische Neuropathie kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen und ist für die Betroffenen häufig äußerst belastend.

Eine Vielzahl an Beschwerden

 

  • Sind periphere Nervenbahnen von den Schädigungen betroffen, kann es zu brennenden Schmerzen in den Beinen, einem allgemeinen Taubheitsgefühl oder Kribbeln kommen.
  • Häufig sind Reflexe der Muskulatur deutlich verzögert oder entfallen ganz. Diese, periphere Nerven betreffende Form der diabetischen Neuropathie, wird auch als sensomotorische Form bezeichnet. Kommt es zu einer Schädigung des vegetativen Nervensystems, handelt es sich um eine autonome Neuropathie
  • Verschiedene Organe können betroffen sein, so sind auch Magenlähmungen, Herzrhythmusstörungen oder eine Blasenschwäche als Symptome der autonomen Neuropathie möglich.

Die Diabetische Neuropathie gilt zudem als bedeutender Risikofaktor für ein diabetisches Fußsyndrom: Da Schmerzen nicht so intensiv wahrgenommen werden, bemerken Betroffene Verletzungen an den Füßen erst spät oder gar nicht. Die Wunden können sich unbemerkt entzünden und tiefere Gewebeschichten schädigen. Begünstigt wird dieser Prozess durch die bei Diabetes häufig bestehenden Durchblutungsstörungen. In schweren Fällen ist die Amputation des Fußes unumgänglich.

Risikofaktor: Schlecht eingestellte Blutzuckerwerte

Die diabetische Neuropathie ist eine häufig vorkommende Folgeerkrankung eines Diabetes mellitus: Rund 30 Prozenten der Patienten mit einem Typ-1 oder Typ-2 Diabetes entwickeln Untersuchungen zufolge eine Neuropathie. Diabetiker mit schlecht eingestellten Blutzuckerwerten haben ein höheres Risiko für Nervenschädigungen als Folgeerkrankung.

Auch Nephropathien, Retinopathien, Bluthochdruck und die fortschreitende Dauer der Diabeteserkrankung erhöhen das Risiko für eine diabetische Neuropathie. Um Nervenschädigungen frühzeitig erkennen zu können, sollten Diabetiker jährlich auf eine Neuropathie untersucht werden. Dabei ist eine Schädigung der peripheren Nerven einfach festzustellen: Der Arzt überprüft das Schmerz-, Temperatur-und Berührungsempfinden des Diabetikers. Ist die Neuropathie bereits festgestellt worden, ist es sinnvoll, deren Verlauf mit halbjährlichen Untersuchungen zu beobachten.

Schmerztherapie unumgänglich

Schwieriger gestaltet sich der Nachweis einer Schädigung der vegetativen Nerven. Liegen bei einem Patienten bereits Schäden der peripheren Nerven vor, so kann bei entsprechenden, die inneren Organe betreffenden Symptomen, auch von einer autonomen Neuropathie ausgegangen werden. Da die vollständige Ausheilung von Nervenschäden bei einer fortgeschrittenen Neuropathie kaum möglich ist, wird therapeutisch versucht, eine Verschlechterung zu verhindern und die bestehenden Schäden zu stabilisieren.

Eine medikamentöse Schmerzbehandlung wird ebenso vorgenommen wie nichtmedikamentöse Behandlungen wie die TENS (Transkutane elektrische Nervenstimulation). Auch eine Behandlung mit Alpha-Liponsäure ist häufig vielversprechend, besonders wichtig ist aber, dass der Patient jegliche nervenschädigende Substanzen wie Nikotin oder Alkohol meidet.

Foto: © nebari – istockphoto.com