Niedriger Adiponektin-Spiegel schuld an Diabetes Typ 2?

Redakteur August 5, 2016 Kommentare deaktiviert für Niedriger Adiponektin-Spiegel schuld an Diabetes Typ 2?
Niedriger Adiponektin-Spiegel schuld an Diabetes Typ 2?

 

Das Risiko, Diabetes Typ 2 zu bekommen, ist deutlich erhöht, wenn der Adiponektin-Spiegel zu niedrig ist. Dies belegt die Swedish Obese Subjects (SOS) Study, die Priv.-Doz. Dr. Christian Herder durchgeführt haben.

Die Studie

Überprüft wurde bei der Studie das Diabetes-Risiko bei Männer und Frauen, die stark übergewichtig waren. Das Team um Dr. Herder prüfte dabei, welche Rolle der Adiponektin-Spiegel bei Diabetes Typ 2 spielt. Alle 3.299 Teilnehmer der Studie waren zu Beginn der Studie gesund, stark übergewichtig und im Alter zwischen 37 und 60 Jahren. Die Hälfte der Teilnehmer unterzog sich einer Magenband-OP, um schnell abzunehmen. Die Beobachtungszeit betrug 13 Jahre. Zu Beginn der Studie wurden die Werte von Adiponektin im Blut der Teilnehmer ermittelt.

Ergebnisse der Studie

Von den Teilnehmern, die sich der oben angesprochenen OP unterzogen, erkrankten acht Prozent an Diabetes Typ 2. Die Zahl der Erkrankungen bei den Teilnehmern, die sich keiner OP unterzogen, betrug die Erkrankungsrate etwa 25 Prozent. Teilnehmer mit hohen Adiponektin-Werten verband das Team mit einem niedrigen Diabetes-Risiko. Während der ersten beiden Jahre stieg bei der Teilnehmergruppe aufgrund von Gewichtsverlust der Adiponektin-Spiegel. Der Hormonspiegel stieg um 1.900 ng/ml im Durchschnitt bei einem Gewichtsverlust von zehn Kilogramm an.

Was ist Adiponektin?

Adiponektin ist ein Hormon, das der Körper aus dem Fettgewebe herstellt und an dieses wieder abgibt. Entdeckt wurde das Hormon erst vor etwa 20 Jahren. Adiponektin übt im Körper eine Schutzfunktion gegen Erkrankungen aus, hauptsächlich schützt es vor Diabetes Typ 2 und Herzerkrankungen. Ursächlich für die Entstehung von Diabetes ist das Bauchfett, in dem die Produktion von Adiponektin deutlich niedriger ist als in anderen Fettzellen.

Adiponektin reguliert die Hormone im Fettgewebe, wie beispielsweise Insulin. Das Hormon besteht aus 244 Aminosäuren. Sein Aufbau ist ähnlich dem Kollagen. Auch bildet es Trimere und Hexamere. Die Fettzellen produzieren Adiponektin so lange, bis die Fettdepots voll sind. Dann wird die Produktion des Hormons verringert. Diese wird gesteigert, wenn die Fettzellen leer sind. Bei Übergewichtigen ist der Adiponektin-Spiegel niedrig, was einen negativen Einfluss auf Insulin ausübt.

Überprüfung der Ergebnisse der Studie

Das Journal of Internal Medicine veröffentlichte 2012 eine Überprüfung der Ergebnisse der Swedish Obese Subjects Study. Diese Studie war eine kontrollierte Interventionsstudie aus dem Gebiet der bariatrischen Chirurgie. Der Autor des Artikels kam, wie auch Dr. Herder und sein Team, zu der Schlussfolgerung, dass Übergewicht ein hoher Risikofaktor für verschiedene Krankheiten, auch für Diabetes, ist. Es fehlt auch nach der Studie der Beweis, dass eine Gewichtsreduzierung das Diabetes-Risiko ausschließen kann.